Wenn Personen in eine Rehabilitation (Reha) kommen, dann steckt meist eine größere Ursache dahinter, die nur durch speziell angewandte Therapien gebessert werden können.
Bei einem Rehabilitationsaufenthalt (Reha) wird versucht, die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten und diese zu verbessern, die Krankheit soll so gut wie möglich bewältigt werden, die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit und das Fortschreiten einer chronischen Krankheit soll beseitig werden. Das sind aber nur Grobziele die jede Rehabilitationsklinik hat. Je nach Krankheit werden die Genesungsziele (Rehaziele) auf den einzelnen Reha- Patienten abgestimmt.
Welche Personen begleiten Sie?
Begleitet werden Sie von einem Reha- Team aus Ärzten, Psychologen, Gesundheits- und Krankenpflegern, Physiotherapeuten, Bewegungstherapeuten, Ergotherapeuten sowie Masseure, medizinische Bademeister, Diätassistenten, Sozialarbeiter und Rehabilitationsberatern. Eine ganz schön große Auswahl die den Rehabilitierenden begleitet. Die Zusammenarbeit von erfahrenen und qualifizierenden Fachkräften ist wichtig, um jeden Einzelnen eine erfolgreiche Reha zu bieten.
Antragsstellung
Um auch Leistungen zur Rehabilitation zu bekommen, müssen Betroffene erst einen Antrag stellen, den sie beim zuständigen Kostenträger bekommen. Welcher Kostenträger für den Reha Antrag zuständig ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Die Fragen aller Fragen wird vor allem sein, was dem Patienten in einer Reha erwartet. Diese Frage wird vom behandelten Reha- Arzt genauestens geklärt.
Die Antragsstellung Erfolg in 3 Schritten:
In Schritt 1. Geht man zum behandelnden Facharzt, der einem dabei hilft den Antrag zu stellen.
Schritt 2: Durch die vorliegenden Diagnosen und Befunde erstellt der Arzt einen Befundbericht, der dem Rehabilitationsantrag (Rehanatrag) beigelegt wird.
Im 3. Schritt wird der Reha Antrag, mit dem beigefügtem Selbstauskunftsbogen und der ärztliche Bericht an den zuständigen Reha- Kostenträger geschickt.
Der Arzt sollte so genau wie möglich beschreiben, in welcher Form der Patient durch seine Erkrankung Einschränkungen im sozialen aber auch arbeitstechnischem Leben hat. Dadurch wird festgelegt warum der Antragssteller rehabilitationsfähig ist und der Reha- Antrag genehmigt werden soll.
Kosten
Der Reha- Antrag wurde genehmigt und die Reise steht kurz bevor, da kommen schnell die Gedanken auf „ Was muss ich zahlen, was zahlt der Kostenträger?“
Bei einer ambulanten medizinischen Behandlung werden die gesamten Fahrkosten übernommen, unter Berücksichtigung möglicher Fahrpreisvergünstigungen, sowie der zweckmäßigen Verkehrsverbindung. Die Anreise zu einer ambulanten Behandlung ist mit der Bahn, mit dem Bus oder dem Pkw mögliche. Taxikosten werden nicht übernommen.
Krankentransporte werden dann übernommen, wenn eine Einschränkung oder eine schwere Behinderung vorliegt. Die Notwendigkeit für eine Beförderung muss ärztlich bescheinigt werden.
Bei Anreise mit dem Flugzeug werden die Flugkosten übernommen, wenn die Benutzung anderer Verkehrmittel wegen der Art oder Schwere der Behinderung nicht zumutbar ist.
Bei Anreise aus dem Ausland werden die Kosten für die Fahrt zur Rehabilitation hin und zurück übernommen. Der Reha- Patient sollte sich aber trotzdem vorab über einen Aufenthalt im Ausland informieren.
Begleitpersonen
Ein Antrag über eine Übernahme der Reisekosten für eine Begleitperson wird dann genehmigt, wenn der Rehabilitierende wegen einer Behinderung (z.B. Erblindung) nicht in der Lage ist, selbstständig von dem Heimatort zur Reha zu fahren. Eine Begleitperson kann auch während der Dauer des Reha- Aufenthaltes benötigt werden, nach einer Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung.
Haushaltshilfe
Sollten Kinder im Haus sein und der andere Elternteil berufstätig sein, kann eine Haushaltshilfe beantragt werden.
Die Kosten für eine Haushaltshilfe werden dann übernommen, wenn die Kinder noch nicht das 12. Lebensjahr vollendet haben. Eine Alternative ist es, die Kinder mit zur Reha zunehmen, wenn die Haushaltshilfe im Vergleich zum Aufenthalt zu teuer wird.
Reiseantritt
Der Abreisetag steht bevor! Damit Sie eine kleine Unterstützung beim Packen haben und auch nichts vergessen wird, sind hier die wichtigsten Dinge aufgelistet die mit auf die Reise in die Rehabilitationsklinik gehen.
- Medizinische Unterlagen: Kopie von Krankenhausentlassungsbögen, Arztbriefe Röntgenaufnahmen, Elektrokardiogramme (EKG), Labor und sonstige Befunde. All das bekommen Sie von dem zuständigen Hausarzt.
- Krankenversicherungskarte, falls eine Erkrankung eintritt die in der Klinik nicht behandelt werden kann
- Medikamente: alle die bereits vom Hausarzt verschrieben worden sind und die regelmäßig eingenommen werden müssen. In der Klinik werden alle benötigten Medikamente zu Verfügung gestellt.
- Kleidung: Es wird empfohlen Sportkleidung, Badekleidung Bademantel, festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, da viele sportliche Betätigungen auf den Programm stehen.
Kann während des Aufenthaltes nach Hause gefahren werden?
Während einer stationären Reha- Behandlung ist eine Familienheimfahrt erst nach einem achtwöchigen Aufenthalt möglich und auch erst dann, wenn noch mindestens 2 weitere folgen. Auf Antrag kann eine Übernahme der Fahrtkosten für ein Familienmitglied vom Wohnort zur Reha- Klinik übernommen werden.
Der Aufenthalt
In der Regel wird dem Reha- Patienten ein Einzelzimmer zur Verfügung gestellt. Die Bereitstellung von Fernsehgeräten, Kfz- Stellplätze, Benutzung der Therme, kostenlose warme Getränke, wie Kaffee und Tee, Wecker oder Telefon sind keine Pflichtleistungen. Gesonderte Behandlungen durch den Chefarzt kosten natürlich extra und muss durch den Reha- Patienten selbst übernommen werden.
Verpflegung
Viele machen sich Gedanken wie die Verpflegung aussehen wird. Da in Deutschland meist zu viel, zu fett, zu salzig und zu süß gegessen wird, stellt der Arzt in der Rehaklinik fest ob der Patient eine Diät benötigt.
Wenn keine Diät benötigt wird, wird Vollkost oder leichte Vollkost als Kostformen angeboten. Diese decken den Nährstoffgehalt ab und sind leicht verdaulich. Aber keine Angst, es gibt nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Deftiges! Nicht aus Weißmehl sondern aus dem gesünderen Vollkornmehl .
Den Ärzten in der Rehaklinik ist es wichtig, eine langfristige Ernährungsumstellung bei den Reha- Patienten zu vermitteln. Das eine Ernährungsumstellung nicht leicht ist und von alten Gewohnheiten abzulassen, weiß jeder. Während dem Reha Aufenthalt werden Kurse in den Therapieplan mit eingebaut, die Mithilfe von Diätassistenten und Reha- Ärzten, praktische Tipps für die Ernährungsumstellung geben. Außerdem ist es im Team leichter sich neue Gewohnheiten anzueignen als alleine zuhause.
Rehabilitation bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen
Psychosomatische Erkrankung beschreibt die Tatsache, dass seelische Belastungen früher oder später zu körperlichen Beschwerden führen können. Werden die psychischen Ursachen nicht behandelt, kann die Rehabilitation keinen Erfolg bringen.
Eine Rehabilitation für psychosomatische Erkrankungen soll helfen die Zusammenhänge der Erkrankung zu erkennen und den Teufelskreis zu durchbrechen.
Ziele der Rehabilitation:
Das Ziel ist, die körperlichen Leiden mit der Lebensgeschichte, den seelischen Erfahrungen und Erschütterungen und der aktuellen Lebenssituation in Verbindung zu bringen. Den es soll langfristig mit Konflikten im Alltag angemessen umzugehen und diese zu verarbeiten.
Psychotherapie
Bei einer Psychotherapie ist es wichtig, mit Therapeuten zu neuem Verständnis, zu neuem Erleben und neuen Verhaltensweisen zu gelangen.
Die offene und vertrauensvolle Gruppenatmosphäre gibt den Patienten das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Mit Entspannungstraining kann eine größere Ausgeglichenheit und ein verbessertes Gefühl für den eigenen Körper entwickelt werden. Durch Gestaltungs- und Tanztherapien soll die Kreativität wieder entdeckt werden.
Rehabilitationsnachsorge
- Psychische und psychosomatische Störungen,
Das Ziel dieser Nachsorge ist die Stabilisierung der Rehaziele. Als Schwerpunkte werden individuelle gesundheitsbezogene Verhaltens und Lebensstiländerungen in den Mittelpunkt gestellt.
Die Nachsorge kann bis zu einem Jahr nach der Reha durchgeführt werden. Nach der Rehabilitation wird von den Reha Ärzten geprüft, ob für die entsprechende Empfehlung eine Nachsorge in Betracht kommt und welche Empfehlungen für zuhause gegeben werden.
Zusammenfassend ist das oberste Ziel eines Rehabilitationsaufenthaltes die Erkrankung und deren Einschränkungen im sozialen und wirtschaftlichen Teil zu minimieren und bestenfalls zu beseitigen. Mithilfe des Rehabilitationsplanes, der zusammen mit dem Patienten und einen Facharzt erstellt wird, soll dem Patienten auf einer ambulanten oder stationären Behandlung auf dem Weg der Besserung geholfen werden.
Ein Team aus Fachärzten, Sporttherapeuten, Ernährungsberatern und Psychologen helfen in einem Zeitraum von 3 bis 18 Wochen, Patienten dem Umgang mit der Einschränkung und geben Tipps.
Die Rehabilitation endet nicht mit dem Tag ihres Aufenthaltes in unserer Reha Klinik in Bayern. Vergessen Sie nicht alle guten Vorsätze und übernehmen Sie die Anregungen, die Sie in der Rehabilitation bekommen werden in Ihr „Alltagsprogramm“.