Das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen

Frau im Solarium

Im Mittelfeld, des internationalen Vergleiches des Gesundheitsverhaltens von Kindern und Jugendlichen, liegt Deutschland. Dies erläuterte der Medizinsoziologe Matthias Richter bei der Vorstellung der sogenannten HBSC-Studie (Health Behaviour of School-aged Children). Die sogenannte HBSC-Studie läuft unter der Leitung der WHO (Weltgesundheitsorganisation), bei dieser die Daten alle 4 Jahre erhoben werden. 200.000 Schüler, im Alter von elf, 13 und 15 Jahren in 42 Ländern, haben in der jüngsten Befragung zum Gesundheitsverhalten Auskunft gegeben. Aufgeführt wurden Daten zu Themen wie Gesundheit, Lebenszufriedenheit, psychosomatische Beschwerden, Übergewicht und Körperbild, körperliche Aktivität oder dem Konsum von Substanzen wie Tabak oder Alkohol.

„Obwohl Deutschland eines der reichsten Länder in Europa ist, finden sich Unterschiede in der Gesundheit und im Gesundheitsverhalten der Schulkinder, die auf die sozialen Bedingungen des Aufwachsens zurückzuführen sind. Das heißt, die soziale Herkunft spielt eine große Rolle und es sind diejenigen benachteiligt, die aus einer schwächeren sozialen Schicht stammen“, teilte Matthias Richter, welcher das Institut für Medizinische Soziologie in Halle leitet, mit.

Auf Platz 16 von 42 bei den 15-jährigen, landen die Jugendlichen in Deutschland bei dem Befragungsthema Übergewicht. Adipös und übergewichtig sind in dieser Altersklasse 13 % der Mädchen und gut ein Fünftel der Jungen. 50 Prozent der Mädchen und ein Viertel der Jungen finden sich in Ihrem Alter zu dick, wenn man sie nach dem eigenen Körperbild befragt.

Dass ein Großteil der Jugendlichen weder regelmäßig trinkt noch regelmäßig raucht, bewertet der Medizinsoziologe positiv. Eher negativ sieht es hingegen mit der Bewegung aus: Die Empfehlung 60 Minuten am Tag an ausreichenden körperlichen Aktivitäten in den Studienländern, werden nur selten erfüllt. Nur neun Prozent der Mädchen und 16 Prozent der Jungen sind eine Stunde pro Tag körperlich aktiv, deshalb erreicht Deutschland nur Platz 31 von 42. Deutschland landet im Bereich psychosomatische Beschwerden auf Platz 3, d. h. psychosomatische Beschwerden haben nur ein paar der Heranwachsenden. Jugendliche, welche aus einem schwächeren sozialen Umfeld stammen, leiden durchaus öfter darunter.

Quelle: www.aerzteblatt.de