Nutzung der Pflegeversicherung bei Pflegenden Angehörigen

Männer-Gesundheit in Bad Griesbach

Tages-, Kurz- und Verhinderungspflege kennen die meisten Angehörigen. Welche aber mit Ausnahme von Pflegediensten, von weniger als einem Fünftel verwendet werden, berichtet das Wissenschaftliche Institut der AOK anhand einer Befragung.

Gründe der Befragten waren z.B. hohe Kosten, schlechte Erreichbarkeit oder keine Pflege einer fremden Person. „Hier zeigt sich ein tief sitzendes Selbstverständnis von familiärer Pflege, in das Pflichtgefühl und Scham mit hineinspielen“, erläutert Antje Schwinger.

Auf Grund der Befragungsergebnisse verlangt Martin Litsch, der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes eine Straffung. „Die Pflegeversicherung hat sich bewährt. Aber wir müssen ihre Leistungen noch einfacher und flexibler gestalten.“, teilt Herr Litsch mit. Laut dem Vorstandsvorsitzenden handelt es sich um 3.224 Euro für 14 Wochen je Kalenderjahr.

Anhand eines Rechenbeispiels erklärt Herr Litsch die Pflegeleistung der Angehörigen. Er kommt auf eine Summe von 37 Milliarden. Wenn man bedenkt, dass die Pflegeversicherung eine Einnahmesumme von nur 26 Milliarden Euro umspannt, ist es eine enorme Summe.

Der Wachstum der Pflegebedürftigen in den letzten 10 Jahren sei jedoch mäßiger verlaufen, als eigentlich berechnet. Die Pflegebedürftigkeit tritt in einem, immer höheren Lebensalter ein, dem zu Folge sagte Adelheid Kuhlmey „Wir bleiben länger gesund.“

Eine deutsche Besonderheit liegt darin, dass pflegebedürftigen Personen professionelle, familiäre sowie ehrenamtliche Hilfe angeboten wird. Pflegewirtschaftlerin Kuhlmey spricht darauf an, das die Pflege künftig einfacher und preisgünstiger sein könnte, wenn z.B. die Pflegedienste nicht in mehrere sondern nur eine Wohnung fahren müssten, in der mehrere Pflegebedürftige wohnen.

„Diese Strukturen werden dazu führen, dass die Pflege in Zukunft effizienter sein wird“, berichtet Kuhlmey. Ein stärkerer Einsatz von Technik würde dazu ebenfalls beitragen.

Quelle: aerzteblatt.de