Schlechte Laune ist kein Sterberisiko

Fackelumzug in Bad Griesbach

Menschen, die das Leben eher als Last ansehen und mürrisch durchs Leben gehen, sterben nicht früher. Im Umkehrschluss ist, entgegen vielen Studien, gute Laune jedoch auch kein Garant für ein langes Leben.

Richard Peto und sein Epidemiologenteam von der Universität Oxford hatten etwa 700.000 Teilnehmerinnen des Mamograpie-Screenings Fragen zu ihrem Lebensglück gestellt. Nach der ersten Auswertung schienen unglückliche Frauen eine um 29% erhöhte Sterblichkeit zu haben. Nach der Berücksichtigung der Selbsteinschätzung der Gesundheit, der Behandlung von verschiedenen Grunderkrankungen sowie den unterschiedlichen soziodemographischen und Lifestyle-Faktoren kamen die Epidemiologen zu dem Schluss, dass unglückliche Teilnehmerinnen das gleiche Mortalitätsrisiko haben wie glückliche.

Bette Liu von der Universität Sydney betont, dass frühere Studien schlichtweg Ursache und Wirkung verwechselt haben. Denn Krankheit und naher Tod dürften bei den wenigsten Menschen Glücksgefühle auslösen.

Wenn sich der Optimismus jedoch positiv auf den Lebensstil auswirkt, also beispielsweise auf das Rauchen verzichtet oder eine gesunde Ernährung angestrebt wird, kann man von einem Vorteil bei glücklichen Menschen sprechen. Da Lebensfreude für viele Menschen eng an den Konsum von Genussmitteln gebunden ist, wird dieser Verzicht allerdings nur in den wenigsten Fällen gelingen.

 

Quelle: aerzteblatt