Krankenhäuser sind verpflichtet, einen nahtlosen Übergang der pflegerischen Betreuung bei der Entlassung sicherzustellen. Case Manager klären in kurzen Erstgesprächen mit den Angehörigen und Patienten den Hilfsmittelbedarf, nehmen den Kontakt zu ambulanten Pflegediensten auf oder helfen bei der Beantragung der Pflegestufe. Viele Fragen durch die Angehörigen entstehen jedoch erst nach ein paar Tagen mit den Pflegenden zu Hause, doch dort endet die Zuständigkeit des Case Managers.
Diese Lücke soll die Pflege-App nun schließen. Das Programm umfasst bis jetzt elf kurze Schulungsvideos die auf dem Bewegungskonzept MH Kinaesthetics basieren. Bereits 2016 wird das Angebot um 60 Videos, beispielsweise zum rückenschonenden Transfer, erweitert. Durch die kontinuierliche Schulung zu Hause sollen Pflegeunfälle deutlich reduziert werden.
Die App bietet zudem eine enorme Erleichterung, da sie das Pflegeversicherungsgesetzt anhand von Beispielen erklärt und Antragsformulare zum Ausdruck bereitstellt. Ebenso enthält sie nützliche Formulierungen für verschiedenste Anfragen und gibt Tipps zum Umgang mit Krankenkassen und dem MDK. Sie fungiert für die Angehörigen als Nachschlagewerk und Lehrmedium.
Die App ermöglicht zudem den Zugang zu einer, zwar kostenpflichtigen, Service-Nummer. Unter dieser stehen unabhängige Pflegeberater bereit, die bei Anträgen oder Fragen zu Betreuungsformen weiterhelfen.
Quelle: KU Gesundheitsmanagement