Im Einklang – der Umgang mit dem Stress

Winter in Bayern

Die meisten Arbeitnehmer fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz wohl, und dennoch scheinen die subjektiven Belastungen, die Krankschreibungen aufgrund psychischer Störungen und die Zahl der psychisch bedingten Frühberentung stetig zu steigen.

In diesem Widerspruch findet sich bereits die Erklärung für die Entstehung stressbedingter psychischer Störungen. Kurzfristig wirkt Stress für viele Menschen stimulierend, doch auf Dauer kann die Belastung zu körperlichen und psychischen Abnutzungserscheinungen wie Bluthochdruck, Anfälligkeit für Entzündungen, Erschöpfung und Depression führen.

Diese Anpassung an dauerhaft belastenden Stress, wird laut Forschern zum eigentlichen Problem, deshalb ist es umso wichtiger dies zu erkennen und dem entgegen zu wirken.

 

Die Steuerung der Life Balance ist ein aktiver, bewusster Prozess der sich individuell gestaltet. Dabei geht es darum fünf Bausteine für die psychische Gesundheit ausschlaggebend sind, zu beachten und für sich selbst umzusetzen.

 

wahrnehmen

Häufig haben Menschen Schwierigkeiten, ihre eigene Belastung rechtzeitig wahrzunehmen, da sie sich an sich selbst gewöhnt haben. So werden Reaktionsmuster als völlig normal bewertet und nicht als führe Anzeichen von Stress. Grob unterscheidet man beim Umgang mit Stress zwei Typen, die „Vermeider“ welche mit Überforderung und Rückzug reagieren und die „Durchstarter“. Diese fühlen sich durch Anforderungen motiviert und vernachlässigen die regenerativen Pausen. Die Frühwarnzeichen für Überlastung äußern sich bei jeder Person anders. Bei den einen sind es Kopfschmerzen oder verspannte Schultern, bei anderen Schlafstörungen, Müdigkeit, Überdrehtheit oder Verdauungsprobleme.

regenerieren

Pausen einlegen. Während der Arbeitszeit wirken sich Pausen auf die Effektivität aus. Es gilt der Grundsatz: Der Kopf braucht Ruhe, der Körper Bewegung. Um langfristige Erholung zu erfahren ist es wichtig einfach mal den Kopf abzuschalten, Selbstbestimmt Dinge tun und auch aktive und passive Entspannung zu erleben. Das heißt, im Sport ruhig mal etwas zurück schalten und beim lesen auch mal eine entspannte Körperhaltung einnehmen.

selbstsein

Wir sind häufig mit unserer Aufmerksamkeit bei anderen und weniger bei uns selbst. Es ist wichtig, die körpereigenen Signale und Bedürfnisse wahrzunehmen, immer wieder in sich hinein zu horchen. Diese Fähigkeit nennt man Achtsamkeit, die bewusste Wahrnehmung des Augenblicks, mit allen Sinnen in der Gegenwart sein und dadurch die Verbindung zur eigenen Innenwelt stärken und den Zugang zur individuellen Gefühlswelt öffnen.

ausbalancieren

Den Ansprüchen des gesellschaftlichen Bildes gerecht zu werden ist nahezu unrealistisch. Beruflich erfolgreich, fürsorgliche Eltern, einfühlsamer Partner, trainierter Körper, dazu soziales Engagement und kulturelles Interesse. Life Balance heißt in diesem Sinn, Prioritäten zu setzen und die eigenen Ansprüche zu überprüfen.

verbinden

Für die psychische und körperliche Gesundheit sind die sozialen Netze die wichtigsten Schutzfaktoren. Das Gefühl der Eingebundenheit, der Sicherheit, das Gefühl, dass wir gebracht werden. Dem Gegenüber aber auch die Gewissheit, dass wir Unterstützung von Verbündeten haben, wenn es schwierig ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Verbundenheit mit anderen zu suchen und aufrecht zu halten. Denn jede Beziehung ist nur so gut, wie sie gepflegt wird.

 

Quelle: praxis aktuell