Männer und Frauen unterscheiden sich deutlich in Bezug auf Gesundheit und Krankheit. Neben unterschiedlichen Erkrankungshäufigkeiten lassen sich auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Wahrnehmung und Kommunikation von Symptomen, im gesundheitsrelevanten Verhalten und bei der Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten feststellen. Ursachen hierfür werden unter anderem in den unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen gesehen.
Die Lebenserwartung von Männern liegt laut einer aktuellen Studie bei 76 Jahren. Sie ist seit 1990 bei Männern um 3,8 Jahre gestiegen. Drei Viertel der über 18-jährigen Frauen und Männer sehen ihren eigenen Gesundheitszustand als „sehr gut“ oder „gut“.
Fast jeder fünfte erwerbstätige Mann nimmt starke bis sehr starke Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz wahr. Damit fühlt sich ein erheblicher Teil der berufstätigen Männer durch die Arbeit gesundheitlich gefährdet, obwohl in Deutschland zahlreiche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt bestehen. Dabei lassen sich wesentliche Unterschiede nach Alters- und Bildungsgruppen aufweisen. Somit geben ein oder mehrere Jahre lang arbeitslose Männer bis vier Mal so häufig einen weniger guten oder schlechten Gesundheitszustand an, wie berufstätige Männer ohne Phasen der Arbeitslosigkeit.
Bei Männern und Frauen weist sich ein Unterschied, beispielsweise darin, dass Männer deutlich häufiger als Frauen an Krankheiten, die durch abträgliche Arbeitsbedingungen oder einen riskanten Lebensstil mit verursacht werden versterben.
Im Alter zwischen 30 und 65 Jahren ist die Sterblichkeit bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen, was vor allem auf Herzkreislauferkrankungen sowie Unfälle und Suizide zurückzuführen ist.
Im Jahr 2000 wurden in Deutschland bei Männern ca. 200.000 Krebserkrankungen diagnostiziert. Davon erkrankten rund 183.000 Männer erstmalig an einer Krebskrankheit. Nach der neuen Schätzung der Dachdokumentation Krebs im RKI hat die Zahl der pro Jahr erkrankenden Männer gegenüber der letzten Schätzung für 1998 um 7,4 Prozent zugenommen.
Zwei Drittel der Männer (67 %) in Deutschland sind übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen (23 % der Männer) ist stark übergewichtig (adipös).
Eine gesunde Lebensweise ist gekennzeichnet durch ausreichend Obst- und Gemüsekonsum, sportliches aktiv sein, nicht rauchen, Alkohol in Maßen und ein normales Körpergewicht. Personen mit dieser Lebensweise sind psychisch weniger beeinträchtigt.
Quelle: ©Robert Koch-Institut