Chronisches Erschöpfungssyndrom erhält neuen Namen

Bad Griesbach St. Salvator

Es ist immer häufiger, dass es Patienten gibt, denen eine Veränderung im Körper nicht nachgewiesen werden kann. Das Auftreten dieser Symptome wird dann schnell als psychosomatisch erklärt. Wenig fassbar ist dabei auch das chronische Erschöpfungssyndrom.

Anzeichen dafür sind Klagen der Patienten, im Hinblick auf einen grippalen Infekt in Kombination mit dem Gefühl die Lebenskraft zu verlieren.

Die Folgen davon sind, dass sich die Betroffenen nicht mehr fähig fühlen ihren beruflichen, sozialen und persönlichen Tätigkeiten nachzugehen. Viele fühlen sich falsch verstanden und sind davon überzeugt nicht an einer psychischen Krankheit zu leiden, sondern an einer organischen.

Umstritten ist deshalb der Begriff „Chronisches Erschöpfungssyndrom“, welcher das psychische Problem betont.

Immer mehr Menschen bevorzugen daher den Begriff „Myalgische Enzephalomyelitis“, denn  dieser bezieht sich auf das Organische. Hierfür sollen die Ursachen, die Muskulatur sowie das Gehirn sein.

Dies ist aber nicht belegt, da nicht alle Patienten darunter leiden.

Um den Namen der Krankheit noch besser zu definieren schlägt das „Institute of Medicine“ ,kurz „IOM“, jetzt den Namen „Systemic exortion intolerance disease“ („SEID“) vor.

IOM hat mehr als 9.000 wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet.

Das Ergebnis ist nicht nur eine neue Bezeichnung der Krankheit sondern auch eine Definition dieser.

Denn neben den einschränkenden Eigenschaften im Alltag gibt es auch noch die Kränklichkeit nach Anstrengung („post-exertional malaise“) sowie ein nicht erholsamer Schlaf („unfreshing sleep“).

Als Nebenpunkte müssen Einschränkungen bei Funktionen des Menschen festzustellen sein sowie eine orthostatische Störung. Genanntes muss über sechs Monate bestehen. Nur so kann die Diagnose gestellt werden.

Veraltete Begriffe sollen zukünftig vermieden werden, so wird es dazu kommen, dass die neue Definition in die „International Classification of Diseases“ aufgenommen wird.

Die Aufnahme scheint recht positiv zu sein, totz Kritik gegenüber der „New York Times“.

Theodore Ganiats von der „Miller School of Medicine“ stellt jedoch fest, dass die Änderung des Namens noch lange keine Hilfe für die Betroffenen ist.

Jedoch hat das „IOS“ herausgefunden, dass das „SEID“ nicht nur ein einfaches psychologisches Problem ist, sondern eine große Grundlage mit physiologischen Grundlagen.

Es handelt sich, laut Ellen Clayton von der „Vanderbilt University“ in Nashville, um eine ernstzunehmende Krankheit.