Anhaftung – das Festhalten des Traumas

Wald in Bad Griesbach

Wenn etwas geschieht, womit wir nicht umgehen können, kramen wir in unserer Biographie so lange, bis wir irgendwo, meistens ganz weit hinten in unserer Entstehungsgeschichte meinen, eine Lösung gefunden zu haben. Psychodynamisch spricht man dabei von einer Regression: Wir gehen in eine frühe Phase unserer Entwicklung zurück, z.B. bis in unsere Kindheit, um nachzusehen, wie wir damals mit unbekannten Problemen umgegangen sind.

Wenn wir die Lösung finden, dann handeln wir danach – wir handeln demnach wie ein Kind. Der Konflikt wird damit offensichtlich: zum Einen fühle, handle und entscheide ich wie ein Kind, zum Anderen bin ich aber heute (zum Zeitpunkt des Traumas) erwachsen. Das Unheil nimmt seinen Lauf: als reifer Mensch sollte ich das Trauma abarbeiten, als unreifes Kind begebe ich mich in die Abhängigkeit der Eltern (oder anderer Autoritäten) und erwarte, dass die Lösung von außen kommt. Damit haftet die Traumaerfahrung an dem Kind, das sie nicht abarbeiten kann, der reife Erwachsene leidet im Hier und Heute unter dem Stillstand.

Wenn jetzt nichts unternommen wird, sind die Türen zu weiteren psychischen Erkrankungen nun weit aufgestoßen!