Ich bin nicht meine Depression!

Winter in Bad Griesbach

Wenn wir nicht sofort, spontan, als Folge einer ersten Impulshandlung unser Problem lösen können, beginnen wir zu Grübeln. Je länger wir grübeln, je stärker unser Wunsch nach der Lösung unseres Problems wird, desto tiefer sinkt unsere Stimmung. Immer wieder werden Gedanken, Ereignisse, Bilder aus der Vergangenheit bemüht und durchgekaut. Das Problem wandert immer mehr in den Kopf, wir rationalisieren.

Da das rationalisierende Wahrnehmen ein dominierender Modus ist, ist es mitunter nötig, daraus bewusst herauszutreten, die emotionale Wahrnehmung zu Rate zu ziehen. Wir sollten unsere Gefühle, auch wenn sie negativ sind, nicht verdrängen, sondern genau wahrnehmen. Es ist wichtig die Gefühle und das, was sie uns mitteilen wollen, ihren Informationsgehalt zu verstehen. Sprechen Sie mit Ihren Gefühlen, tauschen Sie sich mit Ihnen aus, sie sind Ihre Freunde, die für Sie sorgen.

Hilfreich ist dabei z.B. die Wahrnehmung des Körperempfindens, um zu überprüfen, wo die Gefühle fühlbar sind und was sie uns sagen wollen.

Selbst wenn es uns derzeit nicht gut geht, selbst wenn wir negative Gefühle „weg haben“ wollen, so bleibt die körperliche, geistige und emotionale Reaktion auf das Problem meine persönliche Entscheidung. Ich alleine kann meine Gefühle fühlen, niemand sonst, deshalb kann auch nur ich entscheiden, was ich damit mache.

Die Veränderung des Körpererlebens und des psychischen Erlebens ist damit ein Freiheitsgrad, der stets verfügbar ist.