Zahl traumatisierter Soldaten gestiegen

Wolken

Düsseldorf – Die Zahl der Bundeswehrsoldaten, die sich wegen posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) behandeln lassen müssen, ist im vergangenen Jahr gestiegen. Im Jahr 2015 gab es 235 erstmalige PTBS-Patienten, wie die Rheinische Post am Freitag unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken berichtete. Das seien 15 Prozent mehr als im Vorjahr, als die Zahl bei 204 Erstpatienten lag.

Die durchschnittliche Wartezeit für eine Behandlung liegt demnach zwischen drei und sechs Monaten. Linken-Verteidigungsexpertin Katrin Kunert nannte den Umgang mit PTBS-Opfern beschämend. Sie kritisierte, dass die Truppe die Fallzahlen keinen konkreten Einsätzen mehr zuordne, obwohl diese Statistiken noch vor fünf Jahren erhoben worden seien.

„Es ist sehr besorgniserregend, dass immer mehr Soldatinnen und Soldaten seelisch verwundet aus dem Einsatz zurückkehren”, erklärte die Grünen-Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger. „Dass die Bundeswehr sie dann noch bis zu einem halben Jahr mit ihren seelischen Verwundungen alleine lässt, ist absolut nicht akzeptabel.”

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