Für eine bessere und erfolgreichere Rehabilitation

Therapiekonzept in der Fachklinik Sankt Lukas in Bad Griesbach

Reha Erfolg braucht Koordination

Es wurden 10 Vorschläge zur Verbesserung der Reha-Prozesse im gegliederten Sozialleistungssystem verfasst, um eine Reha- Erfolg zu gewährleisten im Bezug auf Erhalt und Wiederherstellung der Beschäftigung, sowie zur Verhinderung von Pflege. Die Kosten für die Entgeltfortzahlung belaufen  sich im Jahr 2017 auf mehr als 85 Mrd. € (vgl. Sozialbudget 2017, Bundesgesundheitsministerium 2018). Eine Erfolgreiche Rehabilitation kann zur Reduzierung dieser Kosten beitragen.

Wegweisend auf die berufliche und gesellschaftliche Teilhabe

Aber nicht nur das. Reha-Maßnahmen sind aber wegweisend im Bezug auf die berufliche und gesellschaftliche Teilhabe sowie für die Lebensqualität für den betreffenden zu ermöglichen. Im internationalen Vergleich ist das Reha-System in Deutschland hervorragend. Dennoch gibt es Optimierungspotenzial.

Zehn Vorschläge zur Verbesserung der Reha-Prozesse im gegliederten Sozialleistungssystem wurden formuliert:

(Quelle BAR)

1. Reha-Bedarf frühzeitiger erkennen und
zeitnahe Versorgung sicherstellen

2. Rehabilitation nach den Grundsätzen von
Wirkung und Wirtschaftlichkeit ausrichten

3. Schnittstellenprobleme lösen – trägerübergreifende
Zusammenarbeit weiter
verbessern

4. Transparenz über den Reha-Prozess
schaffen – Teilhabeverfahrensbericht
muss aussagekräftig sein

5. Trägerübergreifenden Ansprechpartner
schaffen

6. Medizinische und berufliche Rehabilitation
bestmöglich aufeinander abstimmen

7. Rehabilitation für SGB-II-Leistungsbezieher
verbessern

8. Grundsatz ambulant vor stationär konsequent
umsetzen

9. Angebote der Berufsförderungswerke
noch betriebsnäher ausgestalten

10. Wirtschaftlichkeit von trägereigenen
Reha-Einrichtungen sicherstellen

Reha-Bedarf frühzeitiger erkennen und zeitnahe Versorgung sicherstellen ist eins der obersten Ziele. Der Bedarf an Reha-Maßnahmen muss so früh wie möglich erkannt werden, weil ein direkter Zusammenhang zwischen Erfolg der Reha-Maßnahme und der frühzeitigen Erkennung des Bedarfs besteht. Wird die Reha-Maßnahme zu spät durchgeführt, kann das im Einzelfall mit vermeidbaren wie schwerwiegenden Folgen verbunden sein. Die Spannbreite der negativen Folgen reicht von verlängerten Ausfallzeiten durch Krankheit über vorzeitige Erwerbsminderung bis hin zu irreversiblen Gesundheitsschäden. Es gibt noch erhebliches Potenzialbei der frühzeitigen Erkennung des Reha-Bedarfs.

Krankenkasse

Krankenkassen müssen frühzeitig aktiv werden – nicht erst dann, wenn nach Ablaufder sechs Wochen Entgeltfortzahlung Krankengeldzahlungen drohen. Das bislang meist späte Engagement der Krankenkassen beruht vor allem darauf, dass die Entgeltfortzahlung in der ersten Phase der Arbeitsunfähigkeit ausschließlich arbeitgeberfinanziert ist. Deshalb haben die Krankenkassen zunächst kein finanzielles Interesse, Ausfallzeiten von Beschäftigtenzu verringern.

Haus und Betriebsärzte

Haus- und Betriebsärzte müssen in der Aus- und Weiterbildung für das Thema Rehabilitation sensibilisiert werden. Ärzte sind im Regelfall die ersten Ansprechpartner, wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten.
In der Psychotherapie sind Wartezeiten für ein Erstgespräch noch immer bei 6 Wochen, in einigen Bundesländernsogar deutlich darüber. Aus Mangel an entsprechenden Angeboten erhaltenpsychisch erkrankte Personen statt einer schnellen ambulanten Versorgung viel zu häufig eine Einweisung für eine stationäre Reha-Maßnahme, die oftmals wesentlich teurer,
aber nicht notwendig wirksamer ist.