Psychotherapie kann Reizdarmsyndrom langfristig lindern

Therme Bad Griesbach

Bei Erwachsenen zeigen sich häufig funktionelle Darmbeschwerden. In einer Stichprobe gaben 13% der Bevölkerung an, in den letzten sieben Tagen an Blähungen gelitten zu haben, 11% fühlten sich durch Bauchschmerzen beeinträchtigt. Viele Arztbesuche führen dann nur zu der Ausschlussdiagnose eines Reizdarmsyndroms. Die therapeutischen Angebote sind dabei beschränkt auf symptomatische Medikation sowie Ratschlägen zur Lebensführung.

Eine Meta-Analyse des Vanderbilt University Medical Center mit dem Team um Lynn Walker stellt nun die Effektivität der Psychotherapie in den Vordergrund. Der Untersuchung liegen 41 klinische Studien mit mehr als 2.200 Patienten zu Grunde.

Eingesetzt wurden unterschiedliche Psychotherapien, vor allem kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungsübungen und Hypnose. Die Effektstärke bezifferte Walker mit einem Cohen d-Wert von 0,69. Werte über 0,5 werden als mittlere Wirkung, Werte über 0,8 als starker Effekt gedeutet. Die Patienten mit Psychotherapie erzielten eine stärkere Linderung der Symptome als 75% der Kontrollgruppe. Vor allem bei den Patienten, die nach Betreuungsende die erlernten Techniken weiter durchführen, ergibt sich eine Langzeitwirkung.

Walker sieht durch die Ergebnisse die Existenz einer „Hirn-Darm-Achse“ bestätigt. Wonach psychische Probleme Auswirkung auf die Darmgesundheit haben können als auch der Darm das psychische Befinden beeinflusst.

 

Quelle: aerzteblatt.de