Lichttherapie bei nicht-saisonaler Depression

Bach in Bayern

Raymond Lam und sein Team von der University of British Columbia in Vancouver untersuchten die Wirksamkeit der Lichttherapie bei Major-Depression.

Bislang ist die positive Wirkung einer Lichttherapie vor allem bei saisonal abhängigen Stimmungsstörungen (SAD) untersucht. Hier liegt die Rücklaufquote bei konsequenter Durchführung bei 60 bis 90 Prozent.

In der LIFE-Studie (Light, Ion an Fluoxetine Efficacy in Depression) litten die 122 Teilnehmer an einer mittelschweren bis schweren Depression. Die Patienten wurden zum einen auf eine Therapie mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Fluoxetin oder mit Placebo randomisiert. Eine zweite Randomisierung loste die Teilnehmer auf eine tägliche Lichttherapie oder eine Pseudo-Behandlung mit einem Ionenstrahler zu.

Die Ergebnisse wurden mittels der Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS) ermittelt und dokumentiert.

Die medikamentöse Therapie allein senkte den MADRS Wert um 8,8 Punkte, eine eher schwache Wirkung gegenüber der Senkung um 6,5 Punkte bei der Placebo-Gruppe.

Die Lichttherapie erzielte dabei einen deutlich stärkeren Effekt, sie senkte den MADRS um 13,4 Punkte, in Kombination mit SSRI sogar um 16,9 Punkte.

Eine vollständige Remission der Depression wurde durch die Lichttherapie bei insgesamt 50% ohne SSRI  und 75,9% mit SSRI erreicht. Die Werte der Placebo-Gruppe lagen dabei nur bei 33,3% und 29%.

Da die Depressions-Studie in der dunklen Jahreszeit von Oktober bis März durchgeführt wurde, nimmt Lam an, dass die Lichttherapie im Frühling und Sommer keine unterstützende Wirkung erzielt. Seiner Einschätzung nach, dürften die Patienten dann allein auf die Einnahme der SSRI angewiesen sein.

Quelle: aerzteblatt