Gibt es eine Rheuma- Diät?

Bad Griesbach Panorama

Ursprünglich verstanden die Griechen unter „Diät“ keine Gewichtsreduktion, sondern ein Konzept der allgemeinen Lebensführung.

Das Konzept für Rheumatiker beinhaltet heute neben dem Essen auch das Trinken, das Nichtrauchen, die Zahnhygiene, das Stressmanagement und umfasst die Bewegung.

In den vergangenen hundert Jahren haben die chronischen Entzündungserkrankungen dramatisch zugenommen. Unser Erbgut hat sich in dieser Zeit kaum verändert, daher werden unsere modernen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten dafür verantwortlich gemacht.

Eine Entzündung an sich, ist ein lebenswichtiger Vorgang. Unser Immunsystem wehrt sich dabei ständig gegen Eindringlinge, wie Viren, Bakterien und Pilze. Entwickelt sich die Entzündung zu einer chronischen, können die aggressiven Botenstoffe des Immunsystems, die dann produziert werden, gesundes Gewebe angreifen. Entzündungen der Gelenke, der Haut, des Darms, der Gefäße und des Herzens, des Gehirns, der Lunge und des Zahnfleischs können als Folge auftreten.

 

Fettzellen heizen Entzündungen an

Stark Übergewichtige weißen häufig erhöhte Entzündungsmarker auf. Überschüssiges Fett ist nicht nur eine Schönheitsfrage, sondern die Fettzellen sind sozusagen Organe, welche verschiedene Stoffwechselaktive und entzündungsfördernde Substanzen produziert.

Insulinresistenz und Diabetes stehen ebenfalls in engen Zusammenhang mit entzündlichen Vorgängen. Interleukin-1-beta, welches in den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse zu finden ist, ist an der Zerstörung von Knorpel und Knochen, bei Gelenkentzündungen, maßgeblich beteiligt.

 

Pflanzenkost mit gesunden Extras

Wissenschaftler sehen die Möglichkeit die entzündlichen Erkrankungen durch natürliche Bestandteile der Ernährung positiv zu beeinflussen. In einer entzündungshemmenden Kost sollte viel Obst und Gemüse vorkommen.

Gesunde Trinkgewohnheiten

Für ein reibungsloses Transportsystem in dem menschlichen Körper und um den Stoffwechsel fit zu halten, benötigt der Mensch Wasser. Die Empfehlung lautet, dass eine Frau mit 60kg täglich min. 1,8 Liter Wasser trinken sollte.

Alkohol kann in Maßen, das Risiko für die Entstehung einer rheumatischen Arthritis reduzieren. Übermäßiger Alkoholkonsum führt hingegen zu einer schneller fortschreiten Gelenkzerstörung.

 

Rundum gesunder Lebensstil

Raucher benötigen mehr Rheumamedikamente als Nichtraucher, da sie bei diesen schlechter wirken. Des Weiteren haben Raucher ein erhöhtes Risiko an anderen chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankungen oder einer rheumatoide Arthritis zu erkranken.

Das Zahnfleisch ist ein idealer Ort, für Bakterien, um sich dort zu vermehren. Die Bakterien können die Mundschleimhaut passieren und mobilisieren die Immunabwehr. Es kommt zu einer Entzündung des Zahnfleisches und schlimmer noch, zu einer Entzündung des darunter liegenden Knochens.
Auch Stress verursacht entzündliche Prozesse im Körper. In einer Stresssituation wird das Hormon Adrenalin ausgeschüttet. Dieses versetzt den Körper in die Lage fliehen zu können. Bleibt der Mensch jedoch ruhig sitzen, kommt es zu keinem Abbau des Hormones. Es besteht ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Hormonen und Immunsystem. Dies wird durch die überschüssige Menge der nicht abgebauten Stresshormone gestört und kann zur Produktion von entzündungsfördernden Signalstoffen führen.

 

Körperliche Bewegung

Bewegung ist das Schlüssewort. Durch Bewegung werden die Stresshormone abgebaut und die verspannte Muskulatur gelöst. Dazu reichen schon kontinuierliche kleine Anstrengungen im Alltag. Die Empfehlung ist einmal am Tag eine halbe Stunde an der frischen Luft spazieren zu gehen. Das verbessert gleichzeitig die Vitamin- D- Versorgung im Körper.

 

Gesundheit zum Essen

Eine mediterrane Küche entspricht einer anti-entzündlichen Kost. Viel Gemüse, Kräuter, Hülsenfrüchte, Obst, Salat, Nüsse, Fisch und wenig rotem Fleisch und gesättigten Fettsäuren, gehören zu einer anti-entzündlichen Ernährungsweise. Gleichzeitig sollte auf das Olivenöl verzichtet werden und durch Rapsöl ersetz werden.