Depression und Demenz als Folge von Schlaganfällen

Wechsel der Jahreszeiten

Schlaganfälle und ihre Folgen

In Deutschland wird die Akutversorgung von Schlaganfallpatienten durch das Angebot der 291 zertifizierten Stroke Units garantiert. Außerdem existiert ein Netzwerk von Rehabilitationskliniken. Dennoch ist die Weiterversorgung weder strukturiert noch qualitätsgesichert.

Neue Nachsorgekonzepte

Anlässlich des Weltschlaganfalltags hat die DSG dazu aufgefordert, neue Nachsorgekonzepte zu entwickeln um Rezidive und Angststörungen zu verhindern. Einer von vielen möglichen Ansätzen sei eine Checkliste, welche bereits vorliegt, jedoch kaum genutzt wird, so Vorstandmitglied der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft Herr Armin Grau. Eine Unterversorgung besteht vor allem bei der Weiterversorgung mit Heilmitteln, wie Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie. Des Weiteren werden Depressionen noch selten erkannt und therapiert. Da Depressionen auch erst nach dem Besuch einer Akutklinik eintreten können und die meisten Personen dann ihren Hausarzt aufsuchen, müssen besonders Neurologen und Hausärzte bei Schlaganfallpatienten aufmerksam für die Symptome einer Depression sein.

Schlaganfallkoordinatoren

Ein anderer Ansatz um die Nachsorge zu verbessern, wäre ein regionales Schlaganfallnetzwerk mit Schlaganfallkoordinatoren und speziellen Pflegekräften, welchen die DSG gerne erproben würde. Jedoch wird sich erst in Kürze entscheiden, ob das Projekt eine Förderung erhält.

Angsterkrankung oder eine Depression

Jeder Zweite bleibt nach einem Schlaganfall alltagsrelevant behindert. Jeder Dritte entwickelt im ersten Jahr eine Angsterkrankung oder eine Depression, 10% entwickeln eine Demenz und 50% stürzen. Außerdem erleiden etwa 5 bis 6% der Schlaganfall-Patienten in den ersten 90 Tagen nach dem Ereignis ein Rezidiv. Wobei sich etwa 80% der Rezidivschlaganfälle verhindern ließen, wenn fünf präventive Maßnahmen (Antiaggregation, Statine, Antihypertensiva, Diät und körperliche Aktivität) eingeleitet werden. Laut einer Querschnittstudie erreichten nach einem Schlaganfall lediglich 43% beziehungsweise 25% der Patienten in Deutschland ein leitliniengerechtes Ziel bei Blutdruck und Cholesterinspiegel. Außerdem waren 78% übergewichtig und 17% der Raucher hörten nicht mit dem Rauchen auf.

 

 

Quelle:aerzteblatt.de