Das Gehirn belohnt sich selbst beim Lernen

Gruppen Therapie in der privaten Psychiatrie

Loben beim Lernen.

Um das Fehlen äußerer Belohnungen nach dem Erlernen von Dingen oder Worten zu ersetzen, kann das menschliche Gehirn sich durch ein eigenes Signal selbstständig belohnen. Dies bestätigten Wissenschaftler der Universitäten Magdeburg und Barcelona, welche zu diesem Thema eine neue Studie ins Leben gerufen hatten.

Bildung von Gedächtnisspuren

Durch Belohnungen von außen oder erwartete Belohnungen können Menschen besser lernen und sich die erlernten Fähigkeiten auch länger einprägen. Im Alltag jedoch gibt es kaum Belohnungen von außen, wenn man eine neue Sache erlernt hat. Daher haben sich die Leiter der Studie Gedanken gemacht, wie ein solches Lernen im Gehirn zu stabilen Gedächtnisinhalten führen kann. Um eben jene Frage beantworten zu können, wurden in der Studie Versuchspersonen mithilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie untersucht. Die Personen wurden dazu aufgefordert Satzpaare, die neue Worte enthielten, zu lesen und versuchten die Bedeutung unbekannter Worte zu verstehen. Auffällig hierbei war, dass die Erschließung neuer Wortbedeutungen Gedächtnisareale wie den Hippocampus zusammen mit Belohnungsarealen wie dem Nucleus accumbens aktiviert haben. Dabei war die individuelle Lernleistung besser, wenn die Areale stärker kooperierten. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das neue Wissen um die Bedeutung eines vorher unbekannten Wortes das Belohnungsnetzwerk aktiviert. Was zur Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin führt, der die Bildung von Gedächtnisspuren verstärkt.

Freude beim Lernen

Außerdem fragten die Forscher die Versuchspersonen, wie angenehm sie jedes neu erlernte Wort empfanden, während die Forscher die Hautleitfähigkeit gemessen haben. Eine Veränderung des Hautleitwiderstands und somit größere Freude wurde während des Einprägens für Worte beobachtet, die auch noch nach einer Woche im Gedächtnis blieben.
Die Forscher kamen daher zu dem Ergebnis, dass selbstgesteuertes Lernen selbstbelohnend sein kann. Allerdings stellt sich nun die Frage, wann selbstgesteuertes Lernen eine effektivere Lernmethode darstellt als Methoden, die auf Feedback anderer und Belohnung von Außen aufbauen und unter welchen Umständen diese verschiedenen Methoden optimal ineinandergreifen.