Chronische Kreuzschmerzen

Rotlichtanwendung in Bad Griesbach

Eine in den USA verbreitete „westliche“ Meditationstechnik ist die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, welche in einer klinischen Studie im amerikanischen Ärzteblatt, Kreuzschmerzen deutlich gelindert hat. Bei einer bewussten Verhaltenstherapie ist die Wirkung genauso  stark. Konstruiert wurde die „Mindfulness-Based Stress Reduction“ (MBSR) in den späten 1970 Jahren von Jon Kabat-Zinn, einem Monekularbiologen an der University of Massachusetts Medical Center. In achtwöchentlichen Gruppensitzungen vermittelt die Therapie relativ einfache Yoga-Übungen, welche im Anschluss täglich über 45 Minuten von den Patienten durchgeführt werden sollen. In einer steigenden Zahl von klinischen Studien wird deutlich, dass die MBSR seit mehreren Jahren zunehmend als medizinisch effektive Entspannungstherapie eingeordnet wird.

Daniel Cherkin´s Team  vom Group Health Research Institute hat die MBSR jetzt mit der bewussten Verhaltenstherapie (CBT) und einer Kontrollgruppe verglichen. Im Alter von 20 bis 70 Jahren waren es insgesamt 342 Erwachsene, welche seit durchschnittlich  7,3 fast jeden Tag, unter Kreuzschmerzen litten. In acht wöchentlichen Gruppensitzungen wurden die beiden Therapien von jeweils zwei Stunden vermittelt. Jeder Teilnehmer der drei Gruppen konnte selbst entscheiden, ob er nebenbei ärztliche Hilfe benötigt, welche in der Kontrollgruppe die einzige Therapie war. Der Anteil der Patienten, welche 26 Wochen nach Beginn der Studie eine klinisch bedeutsame Verbesserung  zeigten, im modifizierten Roland Disability Questionnaire festzuhalten. Ebenso eine Einschätzung der allgemeinen Störungen durch die Kreuzschmerzen, welche die Patienten auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten sollten. Wesentlich mehr Patienten erreichten in beiden Studiengruppen die Behandlungsziele als in der Kontrollgruppe, laut Cherkin und seiner Mitarbeiter.

Die Einschränkungen besserten sich in der MBSR-Gruppe bei 60,5 Prozent der Patienten und in der CBT-Gruppe bei 57,6 Prozent der Patienten. In der Kontrollgruppe waren es 44,1 Prozent. Umso bemerkenswerter waren die Vorteile, als in der MBSR-Gruppe nur 50,9 Prozent an mindestens sechs der acht Sitzungen teilgenommen hatten. Offen bleibt aber, ob ein Teil der Wirkung auf die Erwartung der Patienten zurückzuführen war, wie Madhav Royal und Jennifer Haythornthwaite von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore im Editorial erwähnen. Dies spielt aber bei den Patienten keine Rolle, denn für sie ist wichtig, dass ihre Schmerzen gelindert werden. Eine langfristige Wirkung soll erzielt werden, indem die Teilnehmer gebeten werden, die Übungen täglich zu wiederholen. Nach 52 Wochen war bei der MBSR Gruppe ein besseres Ergebnis vorhanden als bei der Kontrollgruppe sowie der CBT Gruppe, bei denen kein Unterschied mehr erkennbar war.

Quelle: www.aerzteblatt.de