Burnout-Fehltage um 60 Prozent zurückgegangen

Aussenaufnahme Teich Klinik Sankt Lukas

Die DAK-Gesundheit berichtet von Veränderungen bei Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen. Die Ausfalltage sind danach durch ein sogenanntes Burnout seit 2011 um knapp 60 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Fehltage durch Depressionen stieg hingegen um 41 Prozent an. Laut Analyse der Versichertendaten entfielen 4,3 Fehltage auf 100 DAK-Versicherte wegen Burnout. 2011 waren es noch 10,2 Tage. Bei der Depression erhöhte sich die Anzahl der Fehltage im gleichen Zeitraum von 81 Tagen auf 114 Tage bei 100 Versicherten. Die DAK-Ärztin Elisabeth Thomas teilt mit, „Wir beobachten, dass sich das Bewusstsein, wenn es um Seelenleiden geht, immer mehr erhöht“. 2011 hat die Stiftung Deutsche Depressionshilfe vor dem inflationären Gebrauch des Modewortes „Burnout“ gewarnt. Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Leipzig und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Ulrich Hegerl, erklärt, die wegen „Burnout“ eine längere Auszeit nähmen, in Wahrheit an einer depressiven Erkrankung litten.

Nicht selten in gefährlicher Weise irreführend und problematisch sei dabei, dass der Begriff „Burnout“ eine Selbstüberforderung oder Überforderung von außen als Ursache beeinflusst. Mit dem Begriff „Burnout“ sei häufig die Vorstellung verbunden, dass eine gute Bewältigungsstrategie ein ruhiger Lebensstil sei. Hinter diesem Begriff verberge sich aber eine depressive Erkrankung, so seien dies keine empfehlenswerten und oft sogar gefährliche Gegenmaßnahmen, hieß es der Stiftung zufolge. „ Der beste Weg zu einem optimalen Umgang mit der Erkrankung Depression ist es, eine Depression auch Depression zu nennen“, hebt Ulrich Hegerl hervor.

 

Quelle: www.aerzteblatt.de