Bundes­ärzte­kammer engagiert sich gegen Stigmatisierung bei Depressionen

Strasse Fachklinik St. Lukas in Bayern

Depressionen

Gegen eine Stigmatisierung depressiver Erkrankungen (Depressionen)  setzt die Bundesärzte­kammer  sachliche und fundierte Informationen zu dem Krankheitsbild. „Wir müssen diesen Menschen die Angst vor einem Arztbesuch nehmen und gesellschaft­licher Stigmatisierung entgegentreten“, sagte Ulrich Clever, Präsident der Landesärzte­kammer Baden-Württemberg und Vorstandsbeauftragter der Bundesärzte­kammer für ärztliche Psychotherapie, zum 15. Europäischen Depressionstag. Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Depression und Vorurteile“.

Patienten sowie ihr soziales Umfeld müssten wissen, dass eine Depression genau wie eine körperliche Erkrankung keine Frage von Schuld ist, betonte Clever. „Depressionen lassen sich meist erfolgreich behandeln. Voraussetzung ist aber, dass den Betroffenen die Angst vor einem Arztbesuch genommen wird“, sagte er.

Drei Broschüren erhältlich

Die BÄK hat dazu drei Broschüren herausgegeben – eine mit allgemeinen Informa­tionen, eine weitere für Angehörige und Freunde und eine dritte Information zum Thema Depression bei Schwangerschaft und Geburt.

Der BÄK-Vorstandsbeauftragte wies aber auch daraufhin, dass notwendige Versorgungsangebote zur Verfügung stehen müssten, wenn sich Betroffene für professionelle Unterstützung entschieden. Die Politik sollte den Ausbau der sprechenden Medizin durch Haus- und Fachärzte daher „nicht nur fordern, sondern auch fördern“, so Clever. „Die meisten psychischen Erkrankungen sind gut behandelbar – aber sie müssen auch behandelt werden. Andernfalls drohen Chronifizierungen und schwere Verläufe“, warnte er.

Der Europäische Depressionstag findet seit 2004 statt. Initiator ist die European Depression Association (EDA), eine Allianz aus Experten und Erfahrenen sowie medizinischen Fachkräften und Organisationen aus 17 europäischen Ländern.

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