Wie kann man Depression behandeln?

Wie kann man Depression behandeln?

Die Depression gehört zu den am besten behandelbaren psychischen Störungen.

Dazu gehören die Behandlung mit Medikamenten oder die Psychotherapie oder eine Kombination aus beiden Behandlungsarten.

Aus der Geschichte sind weitere Behandlungsarten bekannt, die sich bis heute als wirksam erhalten haben, wie z.B. Lichttherapie, Schlafentzug oder Elektrokrampftherapie.

Die Erklärungen der Therapieformen würden diesen Rahmen sprengen, deshalb fragen Sie bei Interesse bitte Ihren Hausarzt oder die Therapeuten der Klinik Sankt Lukas.

Die Wahl der zahlreichen Therapieformen hängt unter anderem von der Art der Depression ab (siehe Depression 50), der Schwere der Erkrankung, den verschiedenen Symptomen und den Wünschen des Patienten ab.

 

Die Behandlung mit Medikamenten

Bei akuten Depressionen werden drei verschiedene Typen von Medikamenten am häufigsten verschrieben:

  • Trizyklische Antidepressiva
  • Monoaminooxydase-Hemmer (MAO)
  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

Da jeder Mensch verschieden auf Medikamente anspricht, kann es nötig sein, mehrere verschiedene Präparate nacheinander oder in Kombination anzuwenden. Hinzu kommt, dass die Medikamente gegen psychische Störungen eine sog. Wirklatenz aufweisen – sie wirken nicht sofort (wie z.B. eine Kopfschmerztablette) sondern erst nach der Einnahme über einen Zeitraum von bis zu drei Wochen.

Lassen Sie sich also nicht entmutigen, wenn Sie nicht sofort auf den ersten Behandlungsversuch ansprechen!

Die Nebenwirkungen der Medikamente (z.B. Müdigkeit) treten meist nur in der ersten Phase der Behandlung auf und lassen im weiteren Verlauf nach oder verschwinden gänzlich.

Psychotherapie

Auch für diese Behandlungsform gibt es Erfahrungswerte für die beste Wirksamkeit bei Depressionen. Es haben sich zwei Therapieformen bestens bewährt, nämlich die kognitive Verhaltenstherapie und die Interpersonelle Psychotherapie.

 

Die kognitive Verhaltenstherapie versucht, ungünstige und negative Denkmuster und Einstellungen (z.B. „ich schaffe das nicht“, „ich kann das nicht“, „jeder muss mich lieben“) oder ungünstige, depressionsfördernde Verhaltensweisen (z.B. Rückzug von Freunden, Verlust von Interessen und Hobbies) zu verändern. Dem Patienten wird damit geholfen, eine realitätsnähere und günstigere Sichtweise von sich selbst, der Umwelt und der Zukunft zu gewinnen.

 

Die Interpersonelle Psychotherapie wurde speziell zur Behandlung der Depression entwickelt.

Sie geht davon aus, dass eine Depression immer auch in einem zwischenmenschlichen und psychosozialen Zusammenhang erklärbar ist.

Interpersonelle (zwischenmenschliche) Schwierigkeiten (z.B. gestörte Beziehungen, persönliche Verluste, Einsamkeit, Veränderung der sozialen Rolle) können zur Entwicklung einer depressiven Phase beitragen – und umgekehrt kann eine Depression zwischenmenschliche Probleme verursachen.

Bei dieser Therapieform versucht der Therapeut zusammen mit dem Patienten, Strategien für das Bewältigen der aktuellen zwischenmenschlichen Probleme zu entwickeln.