Wie Akupunktur im Gehirn wirkt

TCM in der Fachklinik Sankt Lukas in Bad Griesbach

Karpaltunnelsyndrom: Wie Akupunktur im Gehirn wirkt

Die Ergebnisse einer Studie in Brain zeigen, dass eine echte Akupunktur bei Patienten mit Karpaltunnelsyndrom die Verarbeitung von Nervenimpulsen im somatosensorischen Cortex des Gehirns verändert.

Das Karpaltunnelsyndrom löst durch eine Druckschädigung in der Handwurzel Missempfindungen und Schmerzen im Ausbreitungsgebiet des Nervus medianus aus. Bekannt ist, dass die Nervenleitfähigkeit im Nerv herabgesetzt ist. Allerdings gibt es auch eine Auswirkung im Gehirn, denn im somatosensorischen Cortex verringert sich die Entfernung jener Punkte, die durch eine Reizung der Haut am zweiten und dritten Finger aktiviert werden.

Veränderungen werden sichtbar

Nun hat Napadow erforscht, welche Veränderungen sich durch die Anwendung von Akupunktur ergeben. In der Studie wurden 80 Patienten, welche das Karpaltunnelsyndrom haben, in drei Gruppen eingeteilt. In der ersten Gruppe waren jene, welche an der erkrankten Hand eine echte Elektroakupunktur erhielten. Bei der zweiten Gruppe wurde eine Schein-Akupunktur durchgeführt, indem die Nadel auf die Haut gedrückt wurde, aber nicht eingestochen oder mit elektrischen Reizen behandelt wurde. In der dritten Gruppe wurde die echte Akupunktur am Knöchel und der Ferse des gegenüber liegenden Beines ausgeführt.

Nachdem die Teilnehmer 16 Behandlungen über acht Wochen hinweg erhielten, berichteten alle Teilnehmer, dass eine Verbesserung der Symptome eingetreten sei. Jedoch verbesserte sich die Nervenleitung und die Hirnveränderung nur in den beiden Gruppen, die eine echte Akupunktur erhielten.

Bei einer echten Akupunktur hielt die Linderung an

Die Schein-Akupunktur führte zu keinen Veränderungen im somatosensorischen Cortex, weshalb die Linderung der Beschwerden eine Placebo-Wirkung ist. Dafür spricht auch, dass die Wirkung nach drei Monaten wieder nachgelassen hat. Bei der echten Akupunktur hielt die Linderung der Beschwerden jedoch an. Daher liefert diese Studie eine plausible Erklärung für die Wirksamkeit der Elektroakupunktur.

Napadow weist darauf hin, dass alle Teilnehmer der Studie unter einem relativ milden Karpaltunnelsyndrom litten. Daher sei bei schwereren Verlaufsformen die Durchtrennung des Retinaculum flexorum eine Möglichkeit, welche allerdings nur Erfolg verspricht, wenn es noch zu keiner dauerhaften Druckschädigung des Nervs gekommen ist.

 

 

 

 

Quelle: www.aerzteblatt.de