Wenn die Kraft im Alter nachlässt

Wolkenhimmel über Bad Griesbach

Sarkopenie = Fleischverlust, beschreibt ein Syndrom welches mindestens jeden zweiten über 80 jährigen betrifft.

Anzeichen, für eine Sarkopenie, sind der Verlust von Muskelmasse und damit auch die Abnahme der Muskelkraft, sowie der körperlichen Ausdauer. Bei Menschen mit Sarkopenie, ist die körperliche Leistungsfähigkeit geringer und die Sturzgefahr ist erhöht. Dadurch sind Knochenbrüche vorprogrammiert. Zusätzlich verschlechtert sich die Lebensqualität. Die Gefahr des Verlustes der Selbstständigkeit besteht.

Im Vergleich zu gleichaltrigen gesunden Menschen, sterben Sarkopenie- Patienten früher.

Übergewicht und Sarkopenie

Im Alter nimmt die Anzahl der Muskelfasern ab. In diesen Lücken kann sich Fettgewebe ablagern. An der Taille sammelt sich zusätzliches Fett an. Somit kann eine Sarkopenie bei jedem Gewicht möglich sein. Die Kombination aus Übergewicht und Sarkopenie ist problematisch, da das überschüssige Fett begünstigt zusätzlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Geh-Tempo als Hinweis

Ein Geh-Tempo Test, über eine Strecke von 4 Metern, kann ein erster Hinweise auf eine Sarkopenie sein. Die Strecke sollte bei einem Menschen über 65 Jahren schneller als 0.8 m/s sein.

Eine weitere Möglichkeit ist die Stärke des Griffs zu messen. Die Griffstärke sollte bei Männern über 65 Jahren über 30kg und bei Frauen über 20kg betragen. Dieser Test gibt Auskunft über die Muskelkraft in der Hand und wird mit Hilfe eines Handkraft-Messgerätes gemessen.

Die direkte Muskelmasse kann durch die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) gemessen werden.

Auch der Umfang der Waden kann ein Hinweis zur Diagnose sein. Wenn der Umfang an der dicksten Stelle unter 31cm liegt, besteht ein Verdacht der Sarkopenie.

Risikofaktor Entzündung

Zu einer Sarkopenie kann sowohl der Alterungsprozess, als auch der chronische Entzündungsprozess bei rheumatoide Arthritis führen. Ein solcher Muskelschwund ist bei bis zu 2/3 der älteren Betroffenen zu beobachten. Dazu zählen auch normal- und übergewichtige Patienten. Ein Teufelskreis aus Entzündung, Immobilität und Alterungsprozess entsteht.

Es besteht eine Beziehung zwischen hoher Krankheitsaktivität der rheumatischen Arthritis und der Sarkopenie. Der Verlust an Muskelmasse und Funktion ist umso größer, je höher die Krankheitsaktivität ist.

Bewegung als Therapie

Die optimale Behandlung der Grundkrankheit ist die wichtigste Maßnahme. Mit einer Basistherapie verschwindet die Entzündung und der Entwicklung einer Sarkopenie wird vorgebeugt. Bewegung spielt auch hier eine wichtige Rolle. Muskeltraining steht an oberster Stelle. Das Sarkopenie-Risiko verringert sich bei Frauen, die regelmäßig Sport treiben, um die Hälfte. Eine Verbesserung der Muskelfunktion, als auch eine Zunahme der Muskelmasse kann bei regelmäßiger Forderung erreicht werden. Krafttraining erhöht nicht nur die Muskelkraft, sondern verbessert die Balance. Regelmäßiges Treppensteigen reduziert das Sturzrisiko.

Empfohlen wird 2-3-mal pro Woche ein individuell angepasstes Übungsprogramm zu absolvieren. Von geschulten Physiotherapeuten können hilfreiche Tipps für Übungen erhalten werden.

Eine Reduktion der Übungen oder gar ein Beenden des regelmäßigen Trainings kann zu einem erneuten Auftritt der Sarkopenie führen.

Hilfreich ist es auf eine Eiweißreiche Ernährung zu achten, denn Muskeln bestehen daraus. Zusätzlich sollte auf einen ausreichend gefüllten Vitamin-D- Haushalt geachtet werden. Da ein zu geringer Vitamin-D-Spiegel zur Verminderung der Muskelkraft führt.