Wehrbeauftragter: Traumatisierte Soldaten besser versorgt

Hochseilgarten

Aus dem Jahresbericht 2015 geht hervor, dass es Verbesserungen bei der psychosozialen Versorgung von Soldaten mit einsatzbedingten psychischen Problemen geben muss. Zu Beginn dieses Jahres kann Wehrbeauftragter Hans-Peter Bartels jedoch die Etablierung eines breit gefächerten psychosozialen Hilfsangebotes für geschädigte Soldaten und Angehörige verkünden. Derzeit gibt es 70-80 regionale Netzwerke.

Laut Erkenntnissen der sog. Dunkelzifferstudie der TU Dresden aus 2012 ließen sich nur ca. 10-20 Prozent der erkrankten Soldaten behandeln. Im Jahr 2015 waren dies 235 von 2.500 Soldaten im Einsatz. Auf Grund der vermehrten Aufklärung und Entstigmatisierung rechnet der Wahrbeauftragte allerdings mit einem wachsenden Versorgungsbedarf. Dies führe er zum einen auf die Zunahme der Erkrankung, als auch auf die steigende Zahl der im Ausland eingesetzten Soldaten zurück.

Die meisten Soldaten möchten dabei in bundeswehreigenen Einrichtungen behandelt werden. Auch die spezielle Sensibilisierung auf die Besonderheiten psychischer Schädigungen von Soldaten sprechen für die wehreigenen Psychotherapeuten. Bei diesen herrscht jedoch im Moment eine Wartezeit von bis zu drei Monaten auf einen Therapieplatz – was im Vergleich zur freien Wirtschaft aber noch eine kurze Spanne sei. Erfreulich sieht der Beauftragte in diesem Zusammenhang die, seit Anfang des vergangenen Jahres, 13 zusätzlichen fachärztlichen Untersuchungsstellen Psychiatrie für die ambulante Versorgung.

 

Quelle: aerzteblatt.de