Volksleiden Arthrose

Ärztin in Bad Griesbach

Arthrose kann nicht nur im Seniorenalter auftreten, sondern kann auch schon eher. Bei Arthrose wird nämlich der natürliche Gelenkknorpel abgebaut, der eine schützende und stoßdämpfende Funktion hat. Arthrose ist eine Erkrankung, die viele betrifft oder betreffen wird.

Die Frage warum Arthrose so weit verbreitet ist, lässt sich einfach beantworten. Drei Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle.
Risikofaktoren von Arthrose

Faktor Alter:

Das Arthrose durch Verschleiß verursacht wird und dieser im Alter zunimmt, spielt in die erhöhte Statistik auf jeden Fall auch mit rein, da die Menschen immer älter werden. Die Zahl der Erkrankungen an Arthrose im Alter steigt weiter an.

Faktor Bewegung:

Insgesamt gesehen bewegen wir uns immer weniger. Die Menschheit wird immer bequemer, selbst kurze Strecken werden mit dem Auto gefahren. Auch in der Arbeitswelt werden viele Bewegungsabläufe durch Technisierung und Automaten ersetzt. Der Trend liegt vor allem bei sitzender Tätigkeit. Wenig Bewegung bedeutet schwache Muskeln und Bänder, zu wenig Reize zur Produktion von Gelenkflüssigkeit haben, das Risiko an Arthrose zu erkranken steigt.

Faktor Körpergewicht und Ernährung:

Es ist ganz logisch das zu viel Körpergewicht schädlich für die Gelenke ist. Wer sich gesund ernährt und auf sein Gewicht achtet, der reduziert auch die Produktion von Arachionsäure. Diese Säure steht unter dem Verdacht, Entzündungserkrankungen wie Arthrose zu begünstigen. Sogenannte Freie Radikale unterstützen diese Produktion gewaltig.

Das Gelenk genau untersuchen!

Um die Arthrose eindeutig festzustellen sollte man sich einer medizinischen Untersuchung unterziehen, um auch sicher zugehen, dass eine Arthrose vorliegt. Mithilfe von Computertomografien und Röntgenaufnahmen kann man die Verschmälerung des Gelenkspaltes und ggf. Knochenverdichtung und Ausläufer feststellen.

Nicht alle Betroffenen von Arthrose haben die gleichen Symptome. Typische Schmerzen empfindet man im beschädigten Bereich, die Arthrose- Erkrankung kann aber auch symptomlos verlaufen. Die Schmerzen beginnen dann, wenn am betroffenen Gelenk der Bewegungsablauf gestartet wird. Während die Schmerzen weiter steigen kann es sogar vorkommen, es im Ruhezustand schmerzen gibt. Alle Gelenke im Körper können von Arthrose betroffen sein. Besonders häufig ist die Arthrose am Knie, Hüftgelenk sowie an den Fingergelenken.

Wie kann man Arthrose vorbeugen?

Es soll versucht werden die Widerstandsfähigkeit des Gelenkknorpels zu verbessern. Dies geht vor allem durch viel Bewegung. Stoßbelastung sollte vermieden werden, deshalb eignen sich Sportarten wie Wandern, Nordic Walking oder Aqua Übungen am aller besten. Schädlich für die Gelenke sind Feuchtigkeit und Kälte. Deshalb bei kühler Witterung warme Kleidung tragen.

Um überflüssige Pfunde loszuwerden, sollte sich auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost spezialisiert werden. Ein Speiseplan mit Brokkoli, Rosenkohl, Paprika, Spinat, Tomaten, frisches Obst und Zitrusfrüchten ist für Arthrose Betroffenen empfehlenswert. Omega 3 Fettsäuren die in Fischen wie Lachs, Makrele oder Thunfisch sollte man bevorzugen. Es schadet daher nicht, den Verzehr von tierischen Fetten auf ein verträgliches Maß einzustellen. Generell zu empfehlen ist, naturbelassene, frische Nahrung die außer Kalorien auch Mineralstoffe und Vitamine enthält.
Arthrosetherapie

Arthrose ist zwar nicht heilbar, es gibt aber dennoch eine Fülle an Arthrose- Therapien um den Betroffenen die Schmerzen zu lindern und den Knorpelabbau zu stoppen oder hinaus zu zögern. Man unterscheidet zwischen konservativen und operativen Therapien.
Medikamentöse Schmerztherapie

Sie dient dazu, die Schmerzen im geschädigten Gelenk zu verringern und die Beweglichkeit zu erhalten. Schmerzmittel wie Paracetamol schränken die Schmerzempfindlichkeit ein und Entzündungshemer wie Kortison wirken bei Entzündungen. Die Nebenwirkung von Kortison sind auf Dauer Magenbeschwerden. Eine verträglichere Variante sind die sogenannten Cox-2 Hemer.
Hyaluronsäure- Therapie

Hyaluronsäure ist ein Bestndteil des Knorpels. Bei der Therapie wird das aus Hahnenkamm gewonnene oder synthetisch hergestellte Hyaluron in den Knorpel gespritzt und soll dort die Fließfähigkeit der Gelenkflüssigkeit verbessern. Weiterhin soll es den Knorpelaufbau anregen. Nicht zu empfehlen ist die Therapie nicht bei aktivierten Arthrosen, da sich die Hyaluronsäuretherapie ungünstig auf die damit verbundenen entzündlichen Prozesse auswirken kann.
Orthokintherapie

Orthokin ist der körpereigene Gegenspieler des Entzündungsstoffes. Dem Patienten wird Blut entnommen, im Labor herangezüchtet und in die geschädigten Gelenke gespritzt.
Krankengymnastik

Gelenke die von Arthrose befallen sind, müssen ständig bewegt werden. Nur so ist es möglich, stützende Muskeln zu erhalten und aufzubauen. Belastungsarme Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking oder Qi Gong sind ebenso förderlich.

Physikalische Therapie

Hierunter fallen Wärme- und Kälteanwendungen, medizinische Bäder, Kneipkuren, Schlammpackungen aber auch Licht- Laser oder Ultraschallbehandlungen.

Wenn die konservativen Verfahren keine Wirkung gezeigt haben, sollte über einen operativen Eingriff nachgedacht werden. Vor allem dann, wenn die Betroffenen unter starken Schmerzen leiden.
Arthroskopische Gelenktoilette
Mithilfe einer Gelenkspülung werden abgelöste Knorpelteilchen ausgewaschen. Dies soll dazu führen, dass die Gelenkinnenhaut weniger gereizt wird und so keine Entzündungen mehr entstehen können.
Verfahren zur Regeneration von Gelenkknorpel
Sollten die Knorpelschäden noch nicht all zu weit vorausgeschritten sein und die nur ein Bereich betroffen sein, besteht die Möglichkeit, die Knorpelbildung durch spezielle Verfahren zu fördern. Dabei wird die Grenzschicht zwischen Knorpel und Knochen abgetragen und durchstoßen. Durch diesen künstlichen Effekt
ACT – Autologe Chondrozyten- Transplantation
Zunächst wird dem Patienten ein wenig Knorpelgewebe entnommen. Dies wird in Zellkulturen im Labor vermehrt. Es gibt verschiedenen Verfahren, mit deren Hilfe sich das gewonnene Knorpelmaterial transplantieren lässt.
Umstellungsteotomien
Eine Fehlstellung der Gelenke durch X und O Beine ist in zahlreichen Fällen eine Ursache für Arthrose. Bei der Osteotomie werden die Knochen durchtrennt und so zusammengefügt, dass die Fehlstellung korrigiert wird. Anwendungsgebiete bei Kniegelenks- und Hüftarthrosen.
Künstlicher Gelenkersatz
Der Einsatz von künstlichen Gelenkersätzen wird so lange wie möglich hinausgezögert. Da die Ersatzteile nicht ewig halten und irgendwann wider ersetzt werden müssen. Am häufigsten eingesetzt werden die Ersatzgelenke am Hüftgelenk und am Kniegelenk. Weitere Gelenke sind Schulter, Sprunggelenke und Großzehengrund. Der Eingriff ist mittlerweile gelenk- und gewebeschonend.
Arthodese (Gelenkversteifung)
Als letzte Therapiemöglichkeit empfiehlt sich eine Gelenkversteifung. Dabei werden die Knochen mithilfe von Schrauben und Metallplatten fest miteinander verbunden. Das Gelenk ist zwar nicht mehr beweglich aber dennoch schmerzfrei belastend. An gewendet wird dies vorallem bei einer arthrotischen Zerstörung des Daumengelenks.

Werden Sie aktiv und beugen Sie Arthrose vor!