Selbstbild und Sucht

Sonnenterrasse in der Fachklinik Sankt Lukas

Unsere Kräfte schwinden, gleichzeitig steigt die Frustration: obwohl wir immer mehr und immer besser „malen“, obwohl wir dabei an den Rand unserer Leistungsfähigkeit geraten, müssen wir feststellen, dass uns dieses „Malen“ nicht glücklich macht. Wir verfehlen mit jedem neuen Selbstbild das gewünschte Ziel.

Wir benötigen irgendwann eine Verschnaufpause, die Belastung ist konstant und zu hoch. Wir machen uns Gedanken in der Hoffnung, eine Strategie zu finden, die uns das Malen der Selbstbilder erträglicher erscheinen lässt. Diese neue Strategie soll uns helfen, das unerträgliche Malen, erträglicher zu machen. Wir verschaffen uns Ablenkungen.

Diese Verschnaufpausen sollen uns von unserem immer negativer werdenden Selbstbild ablenken. Da wir aber nicht vom „Selbstbildmalen“ lassen können, handelt es sich bei diesen Strategien keinesfalls um kreative und regenerative Pausen. Es müssen Pausen, sein, die von unseren Bezugspersonen nicht bemerkt werden, sonst laufen wir Gefahr, endgültig zu scheitern, denn Pausen brauchen nach unserer Wahrnehmung nur schwache Menschen, Pausen sind deshalb ein Zeichen von Schwäche.

Die Verschnaufpausen sind Drogen, Alkohol oder süchtiges (also intensives) Tun, wie z.B. Sexsucht, Kaufsucht, Spielsucht, Esssucht, Arbeitssucht. Ein Burn Out ist wie ein Ritterschlag: zu viel zu arbeiten, ist OK, weil Arbeit gut ist.

Dass ich dabei nur von meinem fehlenden Freundeskreis ablenke, dass dabei nur davon ablenke, dass ich mit meiner Freizeit nichts anfangen kann, merkt keiner. Nur ich und meine Seele.