S3-Leitlinie und Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) „unibpolare Depression“ umfassend überarbeitet

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Bundesweit sind innerhalb eines Jahres rund 6,2 Millionen Menschen betroffen, daher zählen Depressionen zu  den wichtigsten Volkskrankheiten weltweit.

Laut Iris Hauth, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), gibt es bei der Versorgung von Betroffenen noch große Defizite. Drei viertel der, an einer Depression leidenden, Menschen erhalten keine leitliniengerechte Behandlung. Ein Fünftel erhält gar keine Behandlung.

Die DGPPN hat gemeinsam mit 30 Fachgesellschaften die S3-Leitlinie bzw. die NVL umfassend überarbeitet um die Defizite in der Versorgung abzubauen und das Wissen über Ursachen, Diagnostik und Therapie zu verbessern. Die Leitlinie richtet sich an alle Berufsgruppen, die, ambulant und stationär, Patienten mit unipolarer Depression behandeln.

Laut Hr. Schneider, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Aachen, bildet die Leitlinie Neuerungen in der Pharmakotherapie und bei psychotherapeutischen Verfahren ab. Sie geht speziell auf die Bedürfnisse älterer Patienten und auf die Behandlung bei somatischer und psychischer Komorbidität ein.

Zudem wurden die Systemische und die Familientherapie aufgenommen sowie die kognitive Therapie der dritten Welle, so Hr. Härter, Direktor des Instituts Poliklinik für Medizinische Psychologie, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Erstmals ist in der Leitlinie ein Kapitel zum Umgang mit Patienten mit Migrationshintergrund und zur Behandlung von Frauen in der Peripartalzeit integriert.

Quelle:aerzteblatt