Rückenschmerz- Chronifizierung nur schwer vorherzusagen

Bad Griesbach Umgebung

Wüssten Mediziner, ob ein akuter Schmerz einen chronischen Verlauf nimmt, könnte bereits im Vorfeld eine spezielle Therapie eingeleitet werden. Ärzte könnten sich intensiver um ihre Patienten kümmern und einer Chronifizierung möglicherweise sogar vorbeugen.

Chronische Rückenschmerzen zählen mit zu den größten Kostenfaktoren im Gesundheitswesen.

Forscher der Universität San Francisco, um  Dr. Wolf Mehling, versuchten in einer Studie einen Fragebogen zu entwickeln, welcher Patienten herausfiltert, die später chronische Rückenschmerzen erleiden.

Die Forscher zogen dabei Daten der Studie „Prognosis of Pain“ (POP) heran. Hauptziel dieser Studie war es, biologische und psychologische Risikofaktoren für eine Chronifizierung herauszufinden. Zusätzlich nutzten sie teile des Fragebogens des Start-Back-Screening-Tool (SBST).

Das Team um Dr. Mehling analysierten Angaben von 605 Patienten aus der POP-Studie mit akuten Rückenschmerzen. Kriterium dafür war, dass der Schmerz nicht länger als 30 Tage bestand und noch nicht in den letzten zwölf Monaten aufgetreten war.

Im Fragebogen wurden dabei sechs Fragen aus dem SBST verwendet, in denen es vor allem um die Lokalisation des Schmerzes und das Verhalten mit dem Schmerz ging. Sowie drei Fragen, bei denen die Patienten angeben sollten, ob es durch den Schmerz Vermeidungsverhalten, Stimmungsveränderungen oder auch starke Gedankenfixierung auf den Schmerz gab.

Die Patienten wurden zur Bewertung in drei Gruppen eingeteilt. Hohes Chronifizierungsrisiko (22%), moderates Risiko (46%) und niedriges Chronifizierungsrisiko (32%).

Wie häufig bei den Schmerzpatienten tatsächlich ein chronischer Verlauf eintrat, wurde nach sechs Monaten und zwei Jahren überprüft.

Nach sechs Monaten hatten 22%, nach zwei Jahren 25% der Patienten eine Chronifizierung entwickelt, die Sensitivität war äußerst gering.

Aus dieser Studie ziehen die Forscher der Universität San Francisco den Schluss, dass sich das SBST sowie ähnliche Tools nur wenig zum Risikoscreening bei akutem Rückenschmerz eignen.

Quelle: ÄrzteZeitung