PTBS verändert Wahrnehmung von Gesichtsausdrücken

Lächelnde Frauen

Rund die Hälfte aller deutschen Soldaten erleben im Auslandseinsatz traumatisierende Situationen, die Auslöser einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sein können. Im Rahmen der ISAF Mission 2009 in Afghanistan zeigten zwei Prozent der Soldaten eine klinisch bedeutsame PTBS.

Benjamin Dunkley und sein Team untersuchten mit Hilfe einer Magnetenzephalographie (MEG) Hirnregionen, die an der Verarbeitung von Gesichtsausdrücken beteiligt sind. Die Ergebnisse zeigen, dass Soldaten mit PTBS auf verärgerte Gesichtsausdrücke emotional stärker reagieren als gesunde Soldaten.

In seiner Studie untersuchte Dunkley 20 Soldaten mit PTBS und eine Kontrollgruppe mit 25 psychisch gesunden Soldaten aus der kanadischen Armee nach Auslandseinsätzen in Afghanistan. Den Probanden wurden glückliche oder verärgerte Gesichter vorgespielt und dabei ihre neuronale Aktivität erfasst.

Auf die Bilder der glücklichen Gesichter reagierten beide Gruppen gleich, anders bei den verärgerten Gesichtsausdrücken. Hier zeigten die Teilnehmer der PTBS, im Angstzentrum des Gehirns, eine deutlich verstärkte Aktivität.

Die Forscher vermuten, dass die verstärkte Hirnaktivität bei den PTBS Soldaten eine besondere Sensibilität für Bedrohungen erzeugt.

 

Quelle: aerzteblatt.de