Pflegende Angehörige leiden häufiger unter psychischen Erkrankungen

Psychosomatik Behandlung in der Fachklinik Sankt Lukas in Bad Griesbach

Aus dem Pflegereport der DAK geht hervor, dass im Jahre 2014 55 % der Menschen, die ihre Angehörige pflegen, unter psychischen Probleme n leiden. Im Vergleich zu den Nicht-Pflegenden waren es nur 39%. Auch die Muskel-Skelett-Erkrankungen sind bei den Pflegenden höher als bei den Nicht – Pflegenden. Der Grund dafür sieht der DAK-Vorstandsvorsitzender Herbert Rebscher darin, dass viel Druck auf den Menschen lastet. Sie müssen neben Familie und Job auch noch die Pflege des Angehörigen bewerkstelligen.

Neben dem Zeitdruck, geben 7 von 10 noch psychische und 5 von 10 körperliche Belastungen an. Das Gefühl der Überforderung nimmt zu, wenn die zu pflegende Person dement ist.

Der Anteil der Frauen, die ihre Angehörigen pflegen beträgt 90%. Ein Drittel der pflegenden Frauen ist berufstätig, ein Fünftel arbeitet in Vollzeit. Die Zahl der Männer ist in den letzten Jahren jedoch gestiegen.

Viele nehmen die kostenlosen Hilfsangebote der Pflegekassen nicht an, obwohl sie  sie kennen. Das könnte damit zusammenhängen, dass die Pflegenden ohne hin schon unter großem Zeitdruck stehen und so nicht noch regelmäßige Termine der Hilfsangebote wahrnehmen können. Gleichzeitig spielt der Bildungsstand eine Rolle. Pflegende mit einem geringen Bildungsstand, sehen die Pflege von Angehörigen als ihr Schicksal an.

Leider werden nicht in jeder Kommune Hilfsangebote angeboten. Aus diesem Grund fordert Kiel die Kommunen auf, hier aufzustocken.

Seit 24.09.2015 können Pflegende einen internetbasierten Pflegekurs von zu Hause absolvieren. Dieser Pflegecouch ist unter www.dak.de/pflegecoach zu erreichen.

Laut einer Umfrage von infratest dimap halten 93% der Befragten die Pflegereform für richtig. Die Reform wird von 77% als ein Schritt in die richtige Richtung bezeichnet.