Ich finde mich wieder

Ich finde mich wieder

„Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“  (Mark Aurel)

Obwohl ich vielleicht fühle, dass „etwas mit mir nicht stimmt“, unternehme ich nichts, was die Trennung von Geist und Körper wieder rückgängig macht. Ganz im Gegenteil: wir ziehen uns ins „Denken statt Fühlen“ zurück, entwickeln Grübelkreisläufe, die uns Tag und Nacht beschäftigen.

Das Denken soll die Gefühle auf Distanz halten, es soll die negativen Gefühle ersetzen.

Leider geschieht dabei das Gegenteil: Die Probleme werden nicht gelöst, sondern verfestigt. Wenn dieser Zustand anhält, entwickelt sich daraus eine Depression, bei der schließlich alle Gefühle absterben.

Das Achtsamkeitsprinzip ist für mich die Grundlage aller psychotherapeutischen Methoden. Sie kann in jede moderne Therapieform eingebunden werden, und sie stellt die reflexive (also auf sich selbst bezogene) Beobachtung der eigenen gedanklichen und gefühlsbezogenen therapeutischen Veränderungen dar.

Mit anderen Worten: ich lerne mit Hilfe der Achtsamkeit, mich selbst wieder kennen, indem ich die Rolle des Beobachters einnehme. Ich beobachte mich selbst, und komme mir dabei auf die Schliche, wie ich unachtsam bin, wie ich etwas entscheide, das nicht gut für mich ist.

Das Prinzip der Achtsamkeit hilft mir, den Wandel zu akzeptieren, ihn nicht mehr zu fürchten, die Unabänderlichkeit meiner Identität aufzugeben, und damit alle neuen Erfahrungen meines Lebens froh, liebevoll und akzeptierend anzunehmen.