Die Akzeptanz des Schmerzes

Wandern in Bad Griesbach

In der Regel bewerten wir unsere negativen Erfahrungen zu schnell. Wir haben verlernt, die Weisheiten aus unserer Kindheit wahrzunehmen: ich laufe langsamer, damit ich nicht hinfalle, damit es nicht weh tut. Heute habe ich eine andere Wahrnehmung. Es ist die Wahrnehmung der gegenwärtigen Emotionen und Gefühle und deren Einteilung in zwei Kategorien: die, die ich möchte und die, die ich nicht möchte. Wir lassen deshalb die Erfahrungen „negativer Art“ nicht mehr zu, ohne wirklich darüber nachzudenken. Dadurch wird der wichtige Informationsgehalt von affektiven Informationen nicht wahrgenommen und man kann demgemäß nicht optimal mit den Phänomenen umgehen.

Im Zahnarzt-Beispiel fokussieren wir unsere gesamte Aufmerksamkeit auf den eventuell eintretenden Schmerz und nicht auf dessen Informationsgehalt. Der kluge Zahnarzt hingegen freut sich, dass der Zahn noch lebt. Ich habe meine Wahrnehmung inzwischen geändert: ich warte immer noch angstvoll darauf, dass es beim Bohren weh tun könnte – heute jedoch aus Angst, es könnte nicht wehtun.