Am Anfang war die Angst

Am Anfang war die Angst

Am Anfang war die Angst. Es war eine reale Angst, denn die Auslöser waren gut sichtbar: Donner, Blitz und der Säbelzahntiger! Unsere Vorfahren machten schnell die Erfahrung, dass es gut sei, Angst zu haben: Die Furchtlosen kamen von der Jagt nicht mehr nachhause, sie gerieten unter das Mammut oder wurden selbst verspeist.

Das waren Realängste, da war die Welt noch irgendwie besser verstehbar als heute. Die meisten der heutigen Angstauslöser sind nicht so real und damit schwerer verstehbar. Dafür gibt es heute Angstmodelle, die die Angst gut darstellen können. Es gibt mehrere davon, wichtig an dieser Stelle ist die Angst als Neurose, gemeint ist damit die Angststörung.

Angst entsteht in der Hauptsache aus drei Gründen: aufgrund von starken Affekten (Gefühlen), einer Schwäche der Hintergrundstruktur (Persönlichkeitsstruktur) und/oder unsicherem Bindungsstil (bedrohter Bindung und Trennung).

Alle drei Formen der Angst haben etwas gemeinsam: sie entsprechen nicht den realen Ängsten unserer Vorfahren, sondern bestehen aus einem starken Anteil von Deutungen, Interpretationen und Phantasien.

Anders ausgedrückt: wir haben keine Angst, wir machen sie. Indem wir uns vorstellen was sein könnte, statt zu sehen, was ist, entsteht eine nicht reale Angst, mit allen dazu gehörenden psychischen und körperlichen Symptomen. In der Klinik Sankt Lukas gibt es die Möglichkeit, zu lernen, diese nicht realen Ängste zu ertragen, statt die Zeit damit zu verbringen, bei deren Verdrängung immer wieder zu scheitern. In unserer Klinik für Psychosomatik werden damit die Ursachen der Entstehung der Angst untersucht und gleichzeitig die Beseitigung aller dazu gehörenden Symptome durchgeführt. Am Ende bleiben nur noch die Realängste, die uns schützen, unsere Freunde sind, uns davor bewahren, Schaden zu nehmen.